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Wie setzt sich eigentlich das Rating zusammen?

Habe da mal eine Frage: Wie setzt sich eigentlich das Rating der einzelnen Pässe zusammen? Wird da nur die Höhe der Pässe als Referenz genommen?
Wenn ich bei mir z.B. die Kehren, oder die Höhendifferenz und die gefahrene Strecke nehme, sind diese Faktoren höher, als bei Teilnehmern die im Ranking vor mir sind. Zählen diese Faktoren nichts beim Rating?

Freue mich auf eine Antwort.

Gruß
Klaus
Hallo Klaus

ein Auszug aus den Bedingungen:

Anfang
Rating der Pässe
Das Rating ist für jeden Pass festgelegt - es berücksichtigt grundsätzlich die Passhöhe über Meer, aber auch dass es Länder mit flacherer Topografie als im Alpenkern gibt. Dies wahrt die Chancengleichheit zwischen Teilnehmern aus verschiedenen Ländern.
Ende

Grundsätzlich erachten wir das Rating als nicht mehr so wichtig, denn mit den Kategorien die wir geschaffen haben
Passknacker.li/Entdecker/Gewohnheitstäter/Fernweh/Streuner und nicht zuletzt Einheimischer sind die Ziele anders zu erreichen als nur durch das blanke Rating.

Rating ist eigentlich nur noch massgebend beim King of the Road resp. Queen of the Road und das spielt dann sowieso nach eigenen Gesetzen resp. Möglichkeiten (Zeit/Geld/familiäre Rahmenbedingungen usw.)

Wie ich aus deinen Einträgen ersehen kann, gehörst auch du zu denjenigen, die plötzlich in der näheren und weiteren Umgebung, Strassen kennenlernen die du noch nie beachtet hast und Spass dabei hast. Und genau das ist es was wir fördern möchten.

Gruss aus Basel
Rolf
Hallo Rolf,

erst einmal danke für deine Antwort.

Natürlich macht es mir riesigen Spaß das ich durch Euer Spiel Ecken entdecke an denen ich sonst einfach vorbei gefahren wäre, oder nie gesehen hätte, aber wäre es nicht fairer nicht die Passhöhe sondern den gefahrenen Höhenunterschied zu werten?
Denn für einen Flachlandtiroler wie mich (Wohnort in 330m ü. NN.) ist es nicht so einfach Höhen von mehr als 1000m geschweige denn 2000m zu finden, aber für jemanden der schon in fast 1000m Höhe lebt wird es ein leichtes sein einen 2000er zu finden.
Auch wenn das Rating für Euch nicht so wichtig ist (was ich in der Schweiz durchaus nachvollziehen kann) bleibt es doch ein Spiel und da will doch jheder mal vorne dabei sein.
Im übrigen habe ich auch schon einigen anderen dieses Spiel vorgeschlagen einige sind begeistert(so wie Ich :D ) andere sagten ist ja klar nur Schweizer auf den vorderen Rängen.

Verstehe mich jetzt nicht falsch, mir gefällt es auch so wie es jetzt läuft. Ihr habt da was auf die Beine gestellt vor dem ich höchsten Respekt zolle und das mir vor allem Freude bereitet, aber ein wenig mehr an uns Flachlandtiroler denken und ich finde auch mal Fahrer die mit mir Euer schönes Spiel spielen und fahren.

Gruß
Klaus
Hallo Klaus,

das Rating hat auch uns vor gut einem Jahr etliches Kopfzerbrechen bereitet.

Wie bewerte ich einen Pass im Verhältnis zu anderen? Was soll die Bewertung ausdrücken? Eher objektive Merkmale wie Höhe, Höhendifferenz, Anzahl der Kehren, Streckenlänge? Oder eher subjektive wie die Schönheit, den Erlebniswert, die Schwierigkeit, etc. ? Und wie verheirate ich diese Einzelmerkmale zu einem Zahlenwert? Selbst auf den ersten Blick objektive Merkmale wie Höhendifferenz, Anzahl der Kehren und Strecke erweisen sich als schwammig.
- Beginnt der Arlbergpass in Bludenz oder erst in Wald? Auf der anderen Seite in St. Anton oder schon in Landeck?
- Welche Kurve ist bereits eine Kehre, welche gerade noch nicht?
- Fragen über Fragen ...
Bei einer Berücksichtigung solcher Merkmale würde das Rating durch individuelle und temporäre Sichtweisen des Erstellers der Passbeschreibung beeinflusst. Die Objektivität bei einer solchen, vermeintlich genaueren Bewertung wäre fraglich.
Vor dem Hintergrund haben wir uns entschlossen, nur die Höhe über NN in die Ratingberechnung einfließen zu lassen. Der Zusammenhang zwischen Höhe und Rating ist allerdings eine nichtlineare mathematische Funktion. Die Ratings niedriger Pässe sind damit deutlich höher als sie es bei linearer Umrechnung wären. Die Chancen der kleinen Pässe auf einen Besuch sollen so etwas verbessert werden.

Weitere Anreize, den Blick nicht nur auf das Rating zu richten, wie die Kategorien und die Länderpreise hat Rolf schon erwähnt. Der Spaß beim Verlassen der ausgetretenen Wege, am Entdecken unbekannter Orte und Befahren ungewohnter Wege soll im Vordergrund stehen.

Gruß
Dieter
Hallo Klaus,
Klaus hat geschrieben:... aber wäre es nicht fairer nicht die Passhöhe sondern den gefahrenen Höhenunterschied zu werten?
Denn für einen Flachlandtiroler wie mich (Wohnort in 330m ü. NN.) ist es nicht so einfach Höhen von mehr als 1000m geschweige denn 2000m zu finden, aber für jemanden der schon in fast 1000m Höhe lebt wird es ein leichtes sein einen 2000er zu finden.
Wie schon oben geschrieben, führt der Versuch, solche Einzelmerkmale zu berücksichtigen, sehr schnell zu unübersichtlichen Fragestellungen mit sehr subjektiven Antworten.

In folgender Tabelle sind vier Beispiele dargestellt. Ein hoher Alpenpass, ein kleinerer hier bei mir vor der Haustür (400m ü. NN) und zwei Vertreter aus dem Weserbergland.
Ratingargumentation.jpg
Ratingargumentation.jpg (64.19 KiB) 5897 mal betrachtet
Wie man sieht, bevorzugt die aktuelle nichtlineare Ratingberechnung niedrige Pässe zugunsten der mittelhohen Pässe deutlich mehr, als es jede (lineare) Berücksichtigung der Höhendifferenz könnte. Genau dies war auch die Absicht bei der Auswahl der Berechnungsfunktion.

Gegen die Häufung der hohen Pässe im Hochgebirge kann die Ratingberechnung aber keine Wunder bewirken. Es sei denn, man verdreht die Parameter so, dass der Bungsberg ähnlich viel zählt wie das Stilfser Joch. Was wiederum schwer zu vermitteln wäre.

Gruß
Dieter

P.S.
Klaus hat geschrieben:da will doch jeder mal vorne dabei sein.
Damit Du weißt, was auf Dich zu kommt: Ein grober Daumenwert aus meiner Erfahrung besagt, dass Du am Ende der Saison je Ratingpunkt ungefähr einen Kilometer gefahren sein wirst. :roll:
Hallo Dieter,

das ist doch endlich mal eine Antwort auf meine Frage und jetzt verstehe auch ich das und muss sagen ist doch fairer als ich anfangs dachte, vielen Dank.

Gruß
Klaus
Auf den ersten Blick hab ich auch gedacht: "Oh wie gemein.. wer in der Schweiz wohnt und die 100-Punkte Pässe vor der Tür hat, hat's viel einfacher als wir hier im Flachland" :?

Aber dafür liegen bei uns auf z.B. 20km gleich 3 Kontrollpunkte. Die haben dann zwar "nur" jeweils 40 Punkte, aber zusammen gibt das auch 120 Punkte.

Wer in den Alpen wohnt, fährt für einen Pass schon 20km - hat also auch kein Vorteil.

Und dann hat man natürrlich den Vorteil, daß im Flachland viel mehr Kontrollpunkte anfahrbar sind. In den Alpen liegen die Punkte dann weiter auseinander.

Und: Wer die schönen hohen Pässe in direkter Nähe abgegrast hat, muss ja jedesmal trotzdem erst "auf die andere Seite", um neue Gebiete zu erobern. Was anfangs ein Vorteil ist - "Pass vor der Haustür" wird irgendwann zum Nachteil "Erstmal 3 Pässe fahren oder um die Berge drumherum, ehe man neue Kontrollpunkte anfahren kann" :roll:

Von daher wird sich's relativieren. Anfangs sind die Bergbeqohner noch im Vorteil, aber ich denke, später ist es von Vorteil, wenn nicht so viele hohe Berge "im Weg rumstehen" :D Lassen wir uns mal überraschen. :mrgreen:
Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass die Pässe mit den hohen Punktzahlen erst spät im Jahr auf machen und früh wieder zu. ;)
Und das Wetter meint es gut mit uns "Flachländern"... Neuschnee in den Alpen... :lol:
Hallo Klaus,

zu deiner Anmerkung, dass nur Schweizer auf den vorderen Rängen zu finden sind:

das Spiel hat sich 2013 aus einem anderen Spiel weiterentwickelt ("Pässe-Challenge"). Details hierzu findest du auf der Homepage unter der Rubrik "Über uns / Geschichte".

Dort befindet sich u.a. ein Link auf die Ranglisten der Jahre 2004 - 2012. Wenn du da mal reinschaust wirst du feststellen, dass (abgesehen von den beiden Anfangsjahren) regelmäßig Nicht-Schweizer nicht nur vorne vertreten waren, sondern die Wertung auch mehrfach gewonnen haben. Also Kopf hoch 8-) !

Und es ist ja beileibe nicht so, dass bei dem Spiel die Schweizer nur unter sich sein wollen, sonst müsste sich die Vorstandschaft anders zusammensetzen ;) . Klaus, denk einfach an Ricola - die Schweizer haben's zwar erfunden, aber Spaß haben sollen und dürfen alle. Genieß einfach die vielen Anregungen und freu dich über jede Gegend, die du dadurch neu oder zumindest besser kennenlernst.

Noch eine kleine Anmerkung: von den Schweizer Siegern wohnt keiner mehr als 25 km von der deutschen Grenze entfernt, was den "Heimvorteil" relativiert.


Gruß
stü. (auch ein Nicht-Schweizer)