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Eure persönliche Passknackersaison 2021

So, die Passknacker-Saison 2021 ist rum. Ich habe mir den Traum erfüllt, und den Landespreis Spanien geknackt. Das war logistisch wegen der Entfernung und Gesamtreisedauer nicht so einfach, ich bin ja berufstätig, und Covid hat's irgendwie auch nicht leichter gemacht. Es war eine unvergessliche Reise. Ich kehre sehr gern zurück nach Spanien. Eines der schönsten Länder zum Motorradfahren überhaupt. Sehr gute Straßen in jeder denkbaren Landschaft mit sehr wenig Verkehr und einer sehr motorradaffinen Kultur, und obendrauf überwiegen nette, hilfsbereite und interessierte Leute.

Covid-Reisebeschränkungen haben es mir leider verunmöglicht, im gleichen Aufwasch den Landespreis Portugal zu erledigen. Das hole ich hoffentlich bald nach. Als Trost gab's noch den Landespreis Schweiz. Die Schweiz als Heimatland des Passknacker-Trägervereins ist natürlich sehr gut dokumentiert und die Landschaft gibt das auch her. Man sollte zwar nicht so Motorrad fahren wie in Spanien und entweder beim Bezahlen die Augen schließen oder sich im Lebensstandard einschränken, aber auch hier gibt's viele sehr überwiegend nette Leute im Straßenverkehr und anderswo. In überraschend großen Landesteilen kommt man weder mit deutsch noch englisch durch.

Ansonsten habe ich mich durch die Schotterstrecken der Westalpen geknackt, und an den Wochenenden mit oder ohne 1-2 Zusatztage eher so nebenbei 73% von Deutschland und 40% von Tschechien geknackt. In Summe habe ich 1481 Punkte geknackt und Platz 2 erreicht, wobei der Vorsprung auf Platz 3 am Ende gerade mal 4-5 Pässe beträgt. Da war mir das Wetter gnädig, denn am 31.12. habe ich noch 10 Stück geholt. Ich habe in 11 Ländern Pässe geknackt, was echt nicht schlecht ist für eine Pandemiezeit.

Ansonsten habe ich bei der Routenplanung drauf geachtet, unterwegs Pässe mitzunehmen, die ich zuvor noch nie geknackt hatte. Die "Lebenswerk"-Karte sieht aktuell so aus:

Bild

2816 verschiedene Punkte von 4731 geknackt.

Nächstes Jahr ist klar, wohin die Reise geht: Portugal, Rumänien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina sind geplant. An den Herbstwochenenden wäre dann eigentlich mal Österreich fällig, und im Rahmen von einer Woche Kärnten mit dem Versysforum.

Ich kann mich gar nicht genug beim Passknacker-Team bedanken. Es ist für mich ein geniales Planungstool und eine sehr hilfsbereite Community, deren Gamification-Komponente mich immer wieder in neue Regionen führt, wo ich so manches über die Welt und über mich selbst gelernt habe.
Ein toller Bericht, und so fliessend und mit Dauergrinsen auf dem Gesicht zu lesen wie deine Reiseberichte! Danke dir fürs Miterleben-dürfen, und eine erfolgreiche und unfallfreie neue Saison 2022!

Meine Saison 2021 hört sich nach einem solchen Wurf natürlich bescheiden an, aber ich bin unglaublich dankbar für alles, was ich in diesem Jahr erleben und erreichen durfte. Für mein erst drittes Jahr im Sattel hätte ich noch vor Kurzem nie erwartet, welch überwältigende Welt sich mir mit dem Motorradfahren auftut, wobei der Hauptanteil dieser rasanten Entwicklung dem Passknackerteam mit seiner genialen Idee, der fantastischen Datenbank und den unermüdlichen Administratoren zu verdanken ist!

Mit den vielen Pässen vor der Haustür habe ich mich am 1.3. mit viel (aufgezwungener) Freizeit ins Schweiz-Abenteuer gestürzt nach dem Motto Carpe Diem - soviel wie möglich geniessen, fahren, knacken! :D
So führte ich bis ungefähr Mitte Mai die Rangliste an, was in mehr als einem PK-Newsletter angemerkt wurde... ;) Danach konnte ich aber endlich wieder einigermassen normal arbeiten und entsprechend weniger Pässe knacken. Der grösste Teil der Schweiz war jedoch geschafft und das Ziel des Länderpreises greifbar nahe, sodass ich ihn mit den letzten Wallisern und dann noch mit den geliebten Bündnern auf dem Weg zum zweimonatigen Sommerjob in Salzburg anfangs Juli ins Trockene bringen konnte. Auf mein zweites Brettchen nach Österreich 2020 freue ich mich ganz besonders! :)

In Salzburg hatte ich in diesem Jahr mehr Arbeit und weniger Zeit zum fahren, doch von dieser spärlichen Freizeit nutzte ich fast jede Sekunde zum Knacken und auch zum Erkunden neuer Strassen, von denen ich einen wunderschönen Punkt vorgeschlagen habe: mal schauen, ob er es in die Datenbank schaffen wird...
Die anschliessende Ferienwoche, welche ich mit meinen per Auto angereisten Kindern in Slowenien und Kroatien geniessen konnte, bescherte mir nebenbei noch ein paar zusätzliche Punkte in diesen herrlichen Motorradländern sowie danach auf der Heimfahrt quer durch die Dolomiten, hier wieder allein nur mit meiner geliebten Himalayan.

Eine weitere Ferienzeit von neun Tagen anfangs Oktober verbrachte ich, wetterbedingt im allerletzten Moment (um)geplant, im Vercors und in der Provence: unvergessliche, intensivste Momente von fantastischen Landschaften, freundlichen Menschen, herrlich leeren Strassen, aber auch Naturgewalten, die mich an den Rand meines Mutes und meiner Kräfte gebracht haben, an denen ich jedoch wachsen konnte.

Im dauernebligen November und auch bis zu den letzten Tagen des Jahres suchte ich wenn möglich immer wieder die Sonne, meistens mit Erfolg, und konnte die Seele auftanken lassen. Um noch ein paar weitere Punkte knacken zu können, fuhr ich hauptsächlich in den Süden Deutschlands, wo mich weder Nebel noch Minustemperaturen abhalten konnten.

So sind in diesem Jahr 832 Pässe zusammengekommen, welche mich auf den 8. Schlussrang gehievt und mir den klingenden Titel "Queen of the road" beschert haben. Eigentlich völlig verrückt, wenn ich denke, dass ich eigentlich noch immer eine Anfängerin bin, die erst seit ein paar Monaten das L nicht mehr mitführen muss und welche noch sooooo viel zu lernen hat.... eine Königin habe ich mir immer irgendwie anders vorgestellt... :D :roll:

Mit Beginn der Saison 2021 habe ich zudem angefangen, meine Motorraderlebnisse auf Instagram in Bild und Text (und manchmal auch Musik) festzuhalten, eigentlich in erster Linie als eine Art Tagebuch. Aber wer daran teilhaben möchte, kann bei @lirica_on_tour gerne reinschauen. Ich selber bin auch gespannt, einige Passknacker, die ich auf Instagram entdeckt habe, am 12.2.22 in Kisslegg persönlich kennenzulernen.

Ich wünsche euch allen von Herzen ein gutes, glückliches, abenteuerliches, gesundes und unfallfreies 2022!
Lirica, danke für die Blumen. Ich bewundere sehr, was du leistet. Passknackerpunkte sind so ziemlich das fahrerisch anspruchsvollste, was man im öffentlichen Straßenverkehr legal fahren darf. Wenn ich an mich im 3. Jahr Führschein zurückdenke :? ... und dann an die engen und oft steilen Kehren auf den Passknackerstrecken - Respekt :shock: Ich mache seit 2016 mit, damals hatte ich den Führerschein schon 10 Jahre, aber weit weg von den Alpen und nur 1-2 Wochen Alpen im Jahr.
Der Ausrutscher an der Furka im 2020 hat mich Anfang Saison 21 etwas an meinen Fahrkünsten zweifeln lassen. Die Verunsicherung wollte ich durch einem Schräglagentraining Ende April ausmerzen und bin dann aber im Training im strömenden Regen auf dem Trainingsmotorrad wieder ausgerutscht... noch ein Lowsider. Dem Töff passierte dank der Stützräder nichts, ich bin aber doch heftig rechtsseitig auf den Ausleger gestürzt und habe mir eine schmerzhafte Rippenprellung dabei zugezogen... :cry: Daneben wurde ich noch durch "Anderes" vom Fahren abgehalten, das wird sich definitv im 22 wieder ändern. Also wenn ich im BaseCamp meine Tracks für 2021 anschaue, sind da nur 6 drin :roll:

Einer davon hat mich und meinen Schwager aber quer durch Luxembourg geführt, was zum nächsten Brettchen an der Wand führt ;) und jedes Jahr ein neues Brett ist doch auch ein schönes Ziel. Welches Brettchen es im 2022 wird steht noch nicht 100% fest... habe aber schon diverse Länderpreise im BaseCamp ausgearbeitet :lol:

Allen schon jetzt eine unfallfreie und gute Töffsaison 2022!

HG
Matthias
Aufgrund der ganzen Coronaunwägbarkeiten hatten wir uns dieses Jahr nur Deutschland vorgenommen. Da wir auch noch einigermaßen in der Mitte wohnen, war die Entscheidung naheliegend. Ab 2022 wird das anders - da ist dann die Schweiz vor der Haustür.

Tagesausflüge rund um unseren Wohnort gab es ja ein paar, aber Corona ließ noch immer keine Übernachtungen zu. Campingplätze geschlossen, geschweige Hotelübernachtungen ohne Business Hintergrund gab es nicht.
Regen gab es ja auch so einigen. Das wurde uns dann im Mai fast zum Verhängnis. Das Navi wollte im Spessart durch den Wald und ich bog dort irgendwo zu früh auf einem bewachsenen Waldweg Richtung Tal ab.. Sackgasse. Die Sozia musste laufen und die 1200er kam wohl nur aufgrund des ASR die nasse schlammige Rasenpiste wieder hoch.

Ein paar Tage später ging es wieder eine tolle Abkürzung in der Pfalz zu einem Punkt. Die Sozia stieg diesmal rechtzeitig ab und cih versuchte mein Glück an der schlammigen Steigung. Es endete in einem Salto den Berg hinunter. Die BMW lag quer im Hohlweg und der BMW Notruf piepte los. Rechtzeitig konnte ich ihn deaktivieren. Die Kiste auf dem schlammigen steilen Untergrund wieder aufzurichten war eine echte Herausforderung. Anschliessend qualmte sie wie ein Trabbi.

Dann waren die Herausforderungen - mit welchem Motorrad am besten wohin, damit man nicht zwischendrin Reifen wechseln muss. Also mit der 1150 von Isny aus die Alpen und südlichen Bayernpunkte. Noch den Rest von der Schwäbischen Alb mit genommen und wirklich mit 0 Profil vorne nach Hause gekommen. Am nächsten Tag mit der 12er Richtung Norden gestartet und Sauerland, Bungsberg und Harz geknackt. Wieder mit abgefahrenen Reifen nach Hause gekommen - aber Deutschland war erledigt.

Im September haben wir dann noch etwas im Piemont Urlaub gemacht.

Luxemburg haben wir an einem schönen Oktobertag geknackt, obwohl es dafür kein Täfelchen mehr gibt. Und seitdem stehen die beiden Moppeds in der Garage und wir widmen uns mehr unserem Umzug ins Allgäu.

Von dort aus wollen wir in 2022 Österreich angehen und eventuell das ursprünglich für 2021 geplante Sardinien nachholen.

Wir sehen uns hoffenlich in einem Monat auf dem Treffen