Der erste Einheimische

[Fligi]

Hallo zusammen

Gerade eben habe ich in den Ranglisten gestöbert und bei den Einheimischen zum ersten Mal einen wunderschönen dicken grünen Balken entdeckt. Tja, da hat doch schon einer - zum allerersten Mal in der Geschichte der Passknacker - ein Land komplett abge(g)rast. Zwar hat dieses eine Land nicht gerade sehr viele Punkte, die es anzufahren gilt. Aber schon die weite An- und Heimreise sind eine grosse Leistung.

Adi: Ich gratuliere Dir herzlich und bin gespannt, ob Du heuer noch weitere grüne Balken in die Rangliste der Entdecker brennen wirst.

Beste Grüsse aus Burdlef
Fligi

[Adi]

Moin Fligi,

ich musste doch sehen ob die Funktion geht bevor Tramper die Schweizer alle hat und der Balken nicht funktioniert - nun kann ich ruhig schlafen.

Einziger Wermutstropfen ist, dass der Mangartsko nicht anfahrbar ist. Der soll sehr schön gewesen sein als er noch eine Strasse hatte ... dafür haben wir Velbnik (Kat X) und Pungart via Trail als Kompensation erobert, soll ja keiner sagen Hussaib und ich hätten uns nicht gemüht alles zu sehen

Gruss,
Adi

[Tramper]

Sali Adi

Gratulation, dass du bereits alle Pässe in Slowenien als Erster geknackt hast und damit die Funktion überprüfen konntest. Ich werde Slowenien im Spätsommer nochmals in Angriff nehmen, nach dem mir Dieter, Horst und Housi mich fleissig mit Tipps versorgt haben.

Mein erklärtes Jahresziel ist es, bis 31. Dezember 2013 alle Schweizer Pässe zu knacken. Ob ich das vor allen anderen erreiche, weiss ich nicht, ist mir persöhnlich auch nicht wichtig, denn der Weg ist das Ziel ))

Vor Wochen kam mir in Fraul die Idee, alle slowenischen Pässe an den kommenden zwei Tagen zu fahren. Aber der Mangart war noch geschlossen und beim Pec habe ich Anfänger, die richtige Strasse nicht gefunden! Als ich am selben Abend hörte, dass das Wetter noch nasser wird, als es ohnehin schon war, und die Schneefallgrenze auf unter 800 Meter fällt, drehte ich nach Kärnten ab und machte mich auf den Heimweg.

Grüessli Tramper

[Adi]

Hoi Tramper,

dann bin ich mal gespannt ob Harry oder Du (vielleicht sogar eine lachende oder ein lachender Dritter) den grünen Schweizer 100% Balken als erstes kriegt. Ich verfolge das seit ein paar Wochen mit Spannung

Ich war vorher nicht in Slovenien und es hat mich überrascht. Übliche Zeitpläne kannst du vergessen - manchmal bist du doppelt so schnell wie das GPS meint, manchmal halbsoschnell. Welche Strasse jetzt gerade geteert ist und was eine Naturstrasse (wie ein gut unterhaltener, flachgewaltzter Feldweg in der Schweiz einige der dreistelligen Nummern sind manchmal Naturstrassen.)

* Mangartsko wird vermutlich längerfristig geschlossen sein (mittlerweile haben wir da zwei unabhängige Quellen - Murabgang im Umwetter von Anfang Juni kam zum üblichen Schnee dazu). Ich habe hier das Bild bei den Sperrschildern gemacht - keine grosse Herausforderung und schade für die schöne Strecke.

* Pec ist eine Staubstrasse mit ein paar Schotterpartien - bei trockenem Wetter und der nötigen Vorsicht kein Problem. Die Strasse geht unten im Dorf los (links vor dem Wirtshaus, dann geht sie hinter dem Dorf Richtung rechts hoch).

* Viele der Slowenen sind via Asphaltstrasse oder über Schotter erreichbar- Asphalt braucht etwas genauere Planung und ist nicht immer die direkteste Route.

* Ein Puzzle war der Pungart - den unbedingt via 932 am Kreisel Ortseingang Slovenji Gradec anfahren (die einzig "geteerte" Anfahrt), alle anderen sind zu schwer für dein Motorrad. Wir haben das ballistisch gelöst aber das war hart

* Zwei Tage ist knapp - es ist oft heiss (ich hab pro Tag 6-8 Liter Wasser in mich hineingekippt). Auch die grossen Verbindungsstrassen sind eben die einzigen die es in dem jeweiligen Tal gibt = langsame Fahrzeuge und kleine Kolonnen an den Orten können den Schnitt drücken. Ich würde mal drei Tage planen und wenn Zeit überbleibt die eine oder andere Höhenstrasse oder den einen oder anderen Pass Richtung Kärnten oder Friaul mitnehmen.

* Vrsic habe ich in mein goldenes Buch der coolen Pässe geschrieben, viele Haarnadeln - in den Kurven Kopfsteinpflaster, tolle Landschaft, schnelle Strecken - wirklich wunderschön.

* Wenn es trocken ist und du es dir mit deiner Maschine zutraust: Der Velbnik ist auch sehr schön aber bewusst nicht in der Länderwertung da doch eher offroadig (und bei schlechtem Wetter mit Tourenmaschine sehr schwer zu bezwingen).

* Die Leute waren immer sehr hilfsbereit, wenn du mal nicht weiter weisst einfach Fragen. Uns wurde immer geholfen ... Achtung die Einheimischen scheinen hart im nehmen: Der empfohlene Weg war am Ende ein richtig knochenharter Single Trail.
Auch Essen und Hotels und Internet musst du nicht planen. Internet gibt's in fast jedem grösseren Ort auf der Strasse, Hotels und Campings hinter jeder Strassenecke und gutes Essen auch in den abgelegendsten Bergen.

Gruss
Adi

[Tramper]

Salü Adi

danke für die ausführliche Rückmeldung. Carmen und ich haben deine Komentare zu den hochgeladenen slowenischen Pässen mit Freude gelesen. Komentar Carmen; das wird Abenteuerlich! Das letzte Mal als Carmen eine Passstrasse abenteuerlich nannte, waren wir auf der Forststrasse zum Col du Tronc unterwegs

Im Friaul habe ich mit Carmen und Reisgepäck die ersten ausgewaschenen Schotterpassagen und Strecken angetestet, nur das Erste Mal am Sella Monte Zoncolan ist sie mir abgestiegen und hat einige Meter per Pedes zurückgelegt. Mittlerweile bleibt sie sitzen. Die mit einem X gekenzeichneten Pässe in der Schweiz oder Elsass/Vogesen machen Sazia Carmen sogar Spass und Freude.

Ich bin kein Offroad Freak und meide Wege oder Strecken, die meinen Anakee 3 oder Heidenau K60 Scout zu sehr fordern oder gar überfordern, obwohl ein bisschen scharren dürfen sie schon.

Was die fehlenden Pässe in der Schweiz angeht, schaumer mal was das Wetter in einer Woche macht, vielleicht klappt es in den kommenden 3 Wochen, den Sack zu zumachen.

Grüessli Tramper