Forum für alle Pässe- und Tourenfahrer

Tipps für Balkanländer

:idea: Hallo Knackerfreunde :idea:

Wir Planen gerade unser nächste Tour. Slowenien, Kroatien, Bosnien / Herzegowina und Montenegro. Wer kann und hat Lust uns ein paar Tipps zu kommen zu lassen. z.B: Soll die Anzahl der Grenzübergänge so klein als möglich gehalten werden :?: , Ist das Tankstellennetz gut oder schwierig in manchen Ländern :?: , etc.

Für eure geteilten Tipps danke ich euch im Voraus

Freundliche Grüsse

Mats
Salü Matthias

die Passknacker, welche diese Länder bisher geknackt haben waren alle hellbegeistert.

Seit der Syrien-Flüchtlingswelle braucht man für die Grenzübertritte mehr Zeit, da die Autos und LKW genauer kontrolliert werden. Pass oder ID, Fahrzeugausweis und GRÜNE VERSICHERUNGSKARTE werden in der Regel von den Grenzbeamten bei einem Grenzübertritt kontrolliert.

Letztes Jahr berichtete Patrick, dass die Grenzübergänge zwischen Montenegro und Kosovo (Cakor, Kula) kein Grenzübertritt möglich war.

Das Tankstellennetz ist in allen Ländern ausreichend dicht. Allerdings ist ein Rund um die Uhr tanken mit Kreditkarte nicht immer möglich, und wenn, nur in den grossen (Haupt)Städten. An Sonn- und Feiertagen haben die ländlichen Tankstellen geschlossen.

Die Hotellerie in den Ferienorten bietet ein breites Angebot, auf dem Land überwiegend kleine einfache Pensionen. In den Monaten Juli bis September sind ausgebuchte Unterkünfte keine Seltenheit, und an den Wochenenden finden oft geräuschvolle Hochzeiten und Familienfeste bis in die frühen Morgenstunden statt.

Der Verkehr ist in den Ferienmonaten entlang den Tourismus Hochburgen sehr gefährlich, namentlich der Adria Highway in Kroatien. Die Strassen haben im allgemeinen nicht so viel Gripp, besonders in Bosnien sind sie schlüpferig. In einigen Gebieten werden auf kurvigen Bergstrassen die erlaubte Geschwindigkeit stark herabgesetzt (25, 40 bzw. 60 km/h) und dies aus gutem Grund, da langsame Fahrzeuge oder der unzureichende Strassenbelag (wenig Gripp, Schlaglöcher usw.) nicht mehr zulässt. Der Tramontana, in Küstennähe in Kroatien, ist so stark, dass er ein Töff vom Ständer umweht, und beim Fahren für einen seitlichen Versatz von über 2 Meter bewirkt. Aus diesem Grund werden betroffene Strassen- und Autobahnabschnitte für Motorräder, Autogespanne, Lieferwagen und LKW's vorübergehend gesperrt.

Die Kriminalität ist in den grossen Städten und Turismuszentren deutlich grösser als auf dem Land, also sehr ähnlich wie in Europa.

Grüessli Michael
Hi Mats,

ich war die letzten Jahre jeweils ein bis drei Wochen in der Gegend unterwegs und auch diesen Sommer werden wir wieder da sein, irgendwie gibts immer einen guten Grund hinzufahren.

Das Reisen in Slowenien aber besonders Bosnien und Montenegro ist sehr einfach und spannend und selten habe ich so grosse Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erlebt wie im Balkan. Auch sieht man viele Dinge in Bosnien und Montenegro etwas lockerer. Immer ein Grinsen, etwas Geduld und etwas Neugier mitbringen, dann klappt alles wie am Schnürchen. In deiner Wunschliste fehlen Kroatien und Serbien die du wohl auf deiner Tour auch durchfährst - folgendes gilt auch für die.

Übernachtet habe ich immer gleich da wo ich angekommen bin wenn die Sonne untergeht. Es gibt viele tolle kleine Hotels mit gutem Standard zu sehr günstigen Preisen solange du dich abseits der grossen Tourismusstädte bewegst. In Budva, Kotor, Dubrovnik, Rijeka, Lublijana und anderen grössere Städte sind die dann halt ein bisschen teurer aber das ist alles im Rahmen.

Beispielsweise hab ich in Bosnien oft für unter 10.- CHF übernachtet, Slowenien meist ähnlich wie Österreich, Montenegro im Hinterland günstig und an der Küste eher teuer aber da lohnt es sich dann auch nicht zu sparen und dafür bist du mitten im Geschehen. In Küstennähe ist auch oft ein Ferien-Appartement gut und günstig zu haben auch in der Hochsaison und wenn man nur eine Nacht bleibt.

Essen ist toll und reichlich - kein Wirt wird dich hungrig oder unzufrieden nach Hause lassen. Unbedingt alle lokalen Spezialitäten durchprobieren. Wer gegrilltes Fleisch und frisches Gemüse aus dem Garten mag ist hier auf jeden Fall richtig. Und immer das bestellen was du noch nicht kennst ...

Grenzübergänge waren immer problemlos - es gibt einige Transitübergänge die manchmal je nach Tag und Tageszeit und Saison etwas Stau haben (zB Karawankentunnel, Bajakovo, Nova Sela). Abgesehen von Slowenien bin ich aber immer ganz nach vorne gefahren - solange man freundlich bleibt und ein lächeln drauf hat nimmt es keiner den Motorradfahrern krum. Vor allem wenn im Sommer in Richtung Mostar der heisse Wind mit weit über 40 Grad weht.

Lass dir unbedingt Zeit für anderes als nur Pässe jagen die Länder der tausend Flüsse und Täler haben noch viel mehr zu bieten sei es mit Einheimischen Kaffe zu trinken oder die tolle Natur etwas zu erkunden oder einfach das traumhafte Meer zu geniessen oder mal einen Drink mehr zu trinken am Abend wenn du eine geniale Bar mit Musik gefunden hast.

Wie Michael schon geschrieben hat sind die Strassenverhältnisse je nach Strecke sehr sehr unterschiedlich - das ist nicht besonders regionenspezifisch sondern was neu ist ist ist erstklassig und was alt ist super um die Federung zu testen.

Auch ein Faktor den du ansehen solltest ist das Wetter - bei so vielen Tälern und Gebirgen die Küsten vorgelagert sind gibts manchmal Staulagen in denen es tagelang schütten kann. Umgekehrt ist es im Sommer in einigen Gebieten (zB Mostar, Ulcinj) unglaublich heiss und windig.

Wünsche dir eine tolle Tour und viele abenteurliche Erlebnisse!

Gruss,
Adi
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Tramper hat geschrieben:Letztes Jahr berichtete Patrick, dass die Grenzübergänge zwischen Montenegro und Kosovo (Cakor, Kula) kein Grenzübertritt möglich war.
Der Grenzübertritt am Cakor-Pass ist aber schon seit 1999 nicht mehr möglich. ;)

Die Straße ist seit dem Kosovokrieg mit Panzersperren blockiert und zumindest mit PKW nicht befahrbar. Für Motorräder wird es auch nicht empfohlen, da die Kosovaren da wohl recht empfindlich reagieren, wenn man sich unerlaubterweise auf der Straße bewegt.

Das Umfahren von Sperren durch's Unterholz (neben der Straße) ist übrigens nicht empfohlen - in vielen der früheren Kriegsgebieten sind immer noch Tretminen verteilt. Deswegen immer auf den Wegen bleiben und Warnschilder ernst nehmen (aktuelle Infos eines Bundeswehrangehörigen, der bis vor kurzem noch im Kosovo unterwegs war).

Für uns steht dieses Jahr auch der Balkan auf dem Wunschzettel. :roll:
Hallo

Dank euch recht herzlich für eure Beiträge.
Die werden uns alle sicher weiter helfen.

Brumm brumm Grüsse

Mats