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Landespreise Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro 2022

Berichte von euren Reisen und Abenteuer beim Pässe knacken
Mi 20.07. Srpska

Frühstück gabs heute an der Ferienwohnung. Man hat uns tüchtig was aufgetischt. Mit dieser Aussicht.

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Dann kommt die Rechnung, und die fällt leider höher als erwartet auf, und ist in Euro. Na gut, wir hatten eine gute Zeit - sie sollen ihr Geld haben. Wir sind weit unter unserem Budget von 50 je Nacht und Nase.

Die Route beginnt mit einem Abstecher nach Nordwesten, für den wir gestern keine Zeit mehr hatten. Die Straße ist mäßig gut. Es ist eine Hauptstrecke, sie führt eine Schlucht entlang, auch durch Tunnels. Landschaftlich interessant.

Dann geht's den gleichen Weg zurück, an einer Polizeikontrolle vorbei - die haben keine Messtechnik, die prüfen nur auf Sicht, vermutlich Handy am Steuer. Da haben sie viel zu tun, wenn man sich umschaut. Heute werden wir insgesamt vier solcher Kontrollstellen passieren. Erstaunlich ist die Anzahl der Schilder, auf denen die Stadt oder Region Foca ankündigt werden. Es sind bestimmt 10 Stück. Dann geht's ins Grenzgebiet zu Montenegro. Hier sind noch deutliche Kriegsspuren zu sehen, insbesondere Einschusslöcher an Ruinen. Überhaupt viele Ruinen.

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An einer Bauruine wurden alle Ziegelsteine wieder ausgebaut, nur die Betonsäulen blieben stehen. Wer riskiert sein Leben für Ziegelsteine?

Für den Landespreis Montenegro brauche ich noch einen Punkt, also fahre ich über die Grenze. Der bosnische Grenzposten ist wirklich sehr mickrig, aber der Beamte ist freundlich. Es ist nichts los hier. Jenseits des Schlagbaums ist noch ein Dorf, und eine richtig schlechte Strecke. Der erste Ort auf der montenegrinischen Seite heißt Metaljka, das muss man sich mal anhören. Das Fotomotiv ist entweder der Grenzposten selbst (heikel), oder ein Kilometerstein knapp dahinter (zeitraubend, weil 2x Grenzübertritt). Ich zoome auf den Grenzposten und drehe im Niemandsland um. Damit wäre der Landespreis Montenegro im Sack! Yeah! :)

Zurück nach Bosnien treffen ich zwei deutsche Motorradfahrer, die gerade ausreisen wollen. Ich gebe ein paar Tipps, aber sie haben schon mit Christoph geredet. Nach den Formalitäten treffe ich Christoph wieder an einem Brunnen.

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Jetzt geht's gemeinsam weiter nach Norden. Wir überqueren die Drina und mir fällt eine Terrasse auf. Da fahren wir jetzt hin, denn es ist 12 Uhr durch und damit Zeit für 'ne Cola und eine Kugel Eis.

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Das hat gut getan. Es ist zwar nicht ganz so heiß heute, und die Route ist auch nicht lang, aber die Kombination aus eher monotonen Strecken, teilweise fragwürdigem Straßenzustand, mehr Verkehr als bisher und Polizei zerrt an der Konzentration.

Wir bewegen uns auf Sarajevo zu. Im Hügelland gibt's noch einen Schotter-Abstecher. Der zählt nicht zum Landespreis, aber wenn ich schon mal hier bin... und es ist ja nicht weit. Dachte ich. 1700 Meter kämpfe ich mich mit Gepäck hier hoch, über ausgewaschenen Schotter, wo das Vorderrad wenig seitlichen Halt findet. Das war härter als gedacht.

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Christoph lächelt milde und strickt bei der Abfahrt nebenbei einen Pulli, bevor er auf mich wartet. Der hat's halt drauf. Und kein Hartgepäck. Weiter auf der Nebenstrecke passiere ich eine Ziegenherde, und die Schäferin, ca. 80 Jahre alt, fragt mich aus mit Hand und Fuß. Sie freut sich sichtlich über jeden Touristen. Auch bei einem Stopp an einem Gedenkstein werde ich angesprochen, sogar auf Englisch. Man freut sich über mich und wünscht mir alles gute. Das erlebt man selten so herzlich.

Fahrerisch ist die Region schwierig. Die Straße ist uneben in jeder Hinsicht. Es gibt Schlaglöcher, Spurrillen und dann auch noch Asphaltglätte - also optisch intakter Straßenbelag, der aber kaum Grip bietet. Zumindest ist auf der Nebenstrecke wenig los. Zurück auf der Hauptstrecke gibt es Tunnelreihen mit überraschenden Knicken an der frischen Luft.

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Es gibt auch noch einen alten Tunnel neben dem neuen. Erstaunlich ist der Abgasmief, der sichtbar aus dem Tunnel kommt. Es fahren viele alte Diesel-PKW herum, und auch bei den neuen ist anscheinend nicht alles wie daheim. Wer den VW 1,9 TDI-Geruch gut findet, der wird hier selig.

Schließlich erreichen wir den Verdichtungsraum Sarajevo. Hier ist es ziemlich zersiedelt, man kommt schlecht voran. Ein Passknackerpunkt ist im Olympia-Dorf oberhalb von Sarajevo.

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Dann geht's noch 60 km nach Norden, wobei wir noch einen Stopp gegen Müdigkeit machen. Fahrerisch und Landschaftlich war dieser Tag einer der schwächeren, aber es ist nichts passiert. Das war aber ganz am Ende dann doch noch knapp, denn ein mir entgegenkommender PKW entschließt sich zum Linksabbiegen - der hat mich wohl einfach nicht wahrgenommen. Dabei war ich nicht mal schnell. Ich entscheide mich für ein Ausweichmanöver nach rechts, da die Kreuzung reichlich Platz bietet. Ich komme mit ca. einem Meter Platz am unvermindert abbiegenden Auto vorbei. So knapp war dieses Unfallszenario für mich noch nie. Mit zitternden Knien tanke ich abends voll. Die Tankstelle ist genau neben dem Hotel.

Im Hotel gibt es das Abendessen, für mich heute Wiener Schnitzel mit Pommes. Abwechslungsreiche Küche ist anscheinend im ganzen Land nicht vorgesehen. 21 Uhr beginnt eine Techno-Party hinterm Haus, für die sich das Hotelpersonal bereits vorab entschuldigt hat. Ich habe nichts gegen Techno, und ab 24 Uhr soll Schluss sein. Wenigstens verstehe ich die Texte nicht. Nun denn!

Außerdem plane ich die Routen für die restlichen Tage neu. Wir sind inkl. einem kommenden Überraschungs-Abstecher etwa einen Tag hinter Plan. Das macht aber nichts, ich bin flexibel, wann ich auf dem Festival eintreffe.

Dann ziehe ich wieder die beiden üblichen verdächtigen Topcaseschrauben fest. Dabei stelle ich fest, dass der Lenker an meiner grünen Versys gebrochen ist :(

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Ich beschließe aber, dass ich so weiterfahren kann. Daheim gibt's Schraubensicherung.

350 km heute. 100% Montenegro, 48% Bosnien

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Do 21.07. Rund um Sarajevo

Frühstück gabs heute im Hotelrestaurant. Wir dürfen uns aus der Karte genau ein Dings aussuchen, also nicht Omlette, Marmeladenbrot und Jogurt, sondern Omlette oder Marmeladenbrot oder Jogurt. Das ist etwas unbefriedigend. Naja, egal, los geht's!

Die Route führt heute Richtung Südwesten an Sarajevo vorbei. Entsprechend ist viel Verkehr und leider auch wenig Fahrspaß. Irgendwann hupt es von hinten, und Christoph blendet die Tenere auf. Das bemerkt man sehr deutlich. Ich blinke links, aber sein Navi will rechts, und da liegt auch ein Passknackerpunkt, der noch offen ist. Tatsächlich, den hatte ich nicht in der Route. Vermutlich morgens einen Punkt zuviel gelöscht, also nicht das Hotel?

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Ohne dieses Foto gäb's keinen Landespreis. 1000 Dank an Christoph! Weiter geht's, die Bundesstraße direkt nach Sarajevo. Viel Verkehr, viele Ortsdurchfahrten, viele Limits, ganz wenige 1000%ige Überholmöglichkeiten. Viele derb stinkende alte Dieselautos. Bei 33 Grad. Kurz: Es nervt.

Nach ein paar eher drögen Punkten kommt schließlich ein Punkt mitten im Ballungsgebiet von Sarajevo, wo wir uns dann auch noch durch Stadtverkehr quälen. Für dieses Foto einer Bushaltestelle. Keine Aussicht, keine Sehenswürdigkeit, nicht mal ein Cafe.

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Da fragt man sich schon, was das soll, und was man hier eigentlich gerade macht. Hätte ich jetzt gemerkt, dass heute morgen ein Punkt gefehlt hätte - ich wäre wohl auf dem direkten Weg aus Bosnien raus gefahren, so sehr nervt mich das gerade. Ich plane doch eigentlich die Touren mit Passknackerpunkten, um genau das zu vermeiden, was ich heute nahezu den ganzen Tag fahre :(

Ivan Sedlo sind dann zwei Punkte in kürzester Folge. Einmal das Tunnelportal, und dann ein Gedenkstein oben über dem Tunnel. 1,7 km Entfernung.

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Immerhin kann man sich hier im Wald etwas abkühlen. Am Ende des Tunnel steht ein Tanklaster im Gegenverkehr, und 50 Meter weiter steht in Bus knapp außerhalb des Tunnels. Die beiden hatten wohl Außenspiegelkontakt. Perfekte Gelegenheit für einen Mega-Stau im Tunnel, wo man die Abgase sehen kann. Ich ziehe alle Register um da raus zu kommen. Das Tunnelende liegt in einer Rechtskurve, so dass entgegenkommende Autos natürlich nicht sehen können, dass der parkende Bus gerade überholt wird. Klar, Versicherungsinformationen kann man austauschen - aber wenn am Ende eh "jeder seins" zahlen muss, weil unklar ist, wer Schuld ist, kann man es auch sein lassen.

Ich brauche eine schöne Pause für die Nerven, mit Cola und Eis am See.

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Davon wird der Tag zwar auch nicht kürzer, 400 km sind unter diesen Bedingungen viel, aber hey, es ist lange hell. Und der letzte Punkte liegt hinter dem Hotel, man kann also erst einchecken und dann noch mal los. Oder auch nicht, insbesondere Christoph, dem die Hitze heute das erste Mal deutlich zusetzt. Nach der Pause ist die Laune gleich viel besser, und als wir abbiegen lässt auch der Verkehr deutlich nach. Und die Aussicht wird besser!

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Dann erreichen eine verkehrsarme Hochebene, wo man ideal überholen kann.

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Die Steppenlandschaft haut uns ums. Sowas hatten wir bei dieser Reise noch nicht! Und ich noch gar nicht in dieser Größe. Wir sind nicht mehr in Srpska, und es fällt auf, dass Polizeikontrollen fehlen (und kyrillische Schrift auf den Schildern). Die anderen Autofahrer scheinen das gewöhnt zu sein, so wie sie ihr Tempo wählen.

Das Hotel in Tomislavgrad ist wieder an einer Tankstelle. Es ist leider heiß auf den Zimmern und es gibt keine Klimaanlage. Dafür aber auch keine Stechmücken. Ich breche noch mal auf zum Punkt Koricina, das erste Mal auf dieser Tour ohne Gepäck, den einsamen Punkt einsammeln. Die Route enthält noch mehr Hochebenen und eine verkehrsarme Ortsdurchfahrt. Ich genieße die Landschaft und den kühler werdenden Fahrtwind.

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Echt eine Zauberhafte Hochebene. Duvanjsko Polje heißt sie.

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So bin ich am Ende doch zufrieden mit dem Tag, und versöhnt mit Bosnien insgesamt :)

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400 km heute. 100% Montenegro, 70% Bosnien, 73% Kroatien, 50% Österreich, 4% Ungarn
Fr 22.07. Bosnien fast fertig

Frühstück gab's heute von der Bäckerei unter dem Hotel, auf den Sitzplätzen vor dem Tankstellencafe. Schon praktisch, wenn alles im Gebäude ist. Die Verkäuferin konnte sogar ungefragt deutsch :)

Für uns geht's zeitig los nach Norden, wieder über diese bezaubernde Hochebene. Auch die folgenden Punkte lassen sich flüssig fahren bei geringem Verkehrsaufkommen. Wir wechseln oft im Hinterland zwischen Srpska und Bosnien-Herzegowina hin und her. Wobei einen nur Srpska immer explizit willkommen heißt und überall umgedrehte russische Fahnen aufhängt.

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Nach 2 Stunden kommt eine auffällige schmale Straße. Ich hatte doch "unbefestigte Strecken vermeiden" eingeschaltet? Naja, dann kann das ja nicht lange dauern.

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Tja, doch, kann es. Das geht 7 km so, mit 2 abenteuerlichen Holzbrücken.

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Christoph hat Spaß und entschwindet weit nach vorne. Das ist mir Recht, dann muss ich nicht soviel Staub schlucken. Der Passknackerpunkt Koricani hier gehört aber zur Landeswertung, nicht zu XXX.

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Das liegt vielleicht daran, dass man ihn von Norden auf Asphalt erreichen kann. Fun Fact, er hat laut Datenbank 123 Kehren und damit mehr als jeder andere Passknackerpunkt. Da fahren wir jetzt entlang. Wir passieren noch einen abgebauten, sagen wir mal, "informellen" Grenzübergang Srpska. Dann nähern wir uns auch Banja Luka, der Hauptstadt dieser "Entität". Dann biegen wir links ab, es geht nach Westen, und wieder über schöne Hochebenen.

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Leider schickt mich mein Navi dann wieder auf eine Schotterstrecke. Auf der Navi-Karte sieht das aber richtig aus. Der feine Schotter wird grob, und bei den ersten Steinen halte ich.

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Da schauen wir lieber mal in OSM nach. Laut OSM ist hier Schotter, tatsächlich, und der Weg hört in 300 Metern auf. Christoph fährt mal vor, gucken. Es geht noch länger so weiter, auch über die nächste Landkreisgrenze hinweg. Ich entspanne mich etwas bei 33 Grad im Schatten. Wir beschließen, umzudrehen, und auf Nummer sicher Asphalt zu fahren. Ich verbiete meinem Navi diese Strecke und folge seinen Anweisungen. Das führt uns zwar zum nächsten Ziel, aber auf sehr schmalen und verschlungenen Wegen. Anscheinend kennt es die Hauptstrecke nicht, obwohl diese bereits mindestens 3 Jahre älter ist als mein Kartenmaterial. Landschaft tröstet.

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Dann kommt eine Strecke, die so dicht an einem XXX-Passknacker vorbeiführt, dass ich den Punkt einfach mal rein geplant habe. Auf der OSM-Karte sah das so aus:

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Klarer Fall, leichte Beute! Oder? In real ist das gelbe aber ein 12 km-Schotterweg mit Erosionsspuren. Ich ärgere mich ziemlich, dass ich hier entlang fahre. Das Topcase ist überladen und ich mache mir Sorgen über den Topcaseträger. Wenn der bricht, habe ich eine interessante Aufgabe bis zur Weiterfahrt. Aber es bricht nicht. Oder noch nicht? Das Nachweisfoto sieht so aus:

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Die Beschreibung des Punktes in der Passknackerdatenbank ist übrigens völlig richtig. Die hätte ich wohl besser mal vorher gelesen. Danach geht es weiter auf Schotter, und ich bin echt froh, als ich wieder Asphalt erreiche. Auch hier kennt das Navi die Straßen gar nicht, aber es ist klar, wo lang es geht. Ich lege einen Zahn zu - Vorsprung durch Hektik - und Christoph kommt gut mit.

So sieht übrigens eine typische Beschilderung aus, hier in dieser Grenzregion zwischen Katholisch und Orthodox:

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Der Weg zur heutigen Ferienwohnung (mit 3 Schlafzimmer) ist dann wieder ungewollt abenteuerlich. Ich hatte die Wahl zwischen 96 km ohne Schotter oder 74 km mit 300 Metern Schotter. Ich hatte letzteres gewählt. Auf der Karte sieht der Ort so aus.

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Wir kommen von Nordost. 10 km vor der Unterkunft beginnt wieder Schotter. Ich habe keine Lust mehr.

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Ich habe aber noch weniger Lust, umzudrehen. Wir sind heute bereits 450 km gefahren. Ich habe seit der Abfahrt bereits 4,5 Liter getrunken. Also einfach weiter. Ich fiebere jedem Abbiegemanöver und jedem Abzweig entgegen. Es kann doch nicht lange dauern, bis wieder Asphalt kommt - es gibt ja sogar eine Tankstelle im Ort! Tja, nö. Jede Kreuzung ist nur mit einem noch kleineren Waldweg. Erst 1,5 km vor dem Ziel habe ich wieder festen Boden unter den Rädern. Argh!

Die Tanksäule sieht übrigens so aus:

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Ein Blick auf Details lohnt sich. Die Ferienwohnung ist schnell gefunden und schön kühl, auch ohne Klimaanlage. Wir buchen noch Frühstück dazu, hechten unter die Dusche. Ich ziehe die Schrauben am Topcaseträger nach, keine Brüche zu sehen, und dann fassen wir Abendessen in diesem muslimisch geprägten Ort Kulen Vakuf.

Mit den Navigationspannen war das heute ein langer und anstrengender Tag. Zum Glück war wenig Verkehr und trockenes Wetter, außerdem waren wir schon früh unterwegs. Mir ist unklar, was ich besser machen können hätte, außer Passknackerbeschreibungen lesen. Dass in den Teleatlaskarten auf meinem Navi die optisch mindestens 5 Jahre alte Hauptstrecken ganz fehlen und Schotterstrecken als Asphalt eingetragen sind (und umgekehrt) ist ein echter Reinfall. Aber auch in OSM, dem besten Kartenmaterial am Markt, sind die Schotterstrecken optisch als Hauptstraßen eingetragen.

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467 km heute. 100% Montenegro, 95,5% Bosnien, 73% Kroatien, 50% Österreich, 4% Ungarn. Morgen früh wird Bosnien fertig. Danach geht es nach Nordosten, Kroatien weiter knacken. Wir entscheiden uns abends gegen einen Abstecher nach Ungarn übermorgen.
Sa 23.07. Bosnien fertig, Kroatien Nordost

Frühstück gabs heute in der Ferienwohnung. Die Vermieterin reichte uns Tabletts durchs Fenster direkt in die Wohnküche der Ferienwohnung. Sehr angenehm! Mein Favorit war die Marmelade, die ich als Hiffenmark bezeichnen würde. Das heißt außerhalb meines Kulturkreises vermutlich anders. Gut ernährt geht's gerade nach Norden los. Die lange Schotterstrecke von gestern umfahre ich bewusst. Dann geht's an einem Denkmal vorbei.

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Danach kommt der letzte Punkt für den Landespreis Bosnien! Ich bin freudig gespannt - und bald ernüchtert, als der Schotter beginnt und auch nicht mehr endet. Nach 10 km oben angekommen, kann ich mich doch freuen - auch wenn das Topcase schon wieder wackelt.

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Hier fährt außer uns niemand. Aber beim Foto passieren uns zwei deutsche BMW-Motorräder. Echt nervig, wenn's im Sommer überall so voll ist ;) Wir fahren weiter. Nach ein paar Minuten steht links ein BMW-Motorrad, und zwei BMW-Motorradfahrer stehen etwas planlos auf der Schotterstraße. Da fragt man doch mal, was los ist. Irgendwie fehlt ja ein Motorrad. Das liegt daran, dass der Kollege in der Kurve das wenig beliebte Spiel "Scheiße gucken, Scheiße fahren" gespielt hat, und dann noch abgesprungen ist, während sein Motorrad hangabwärts ins Unterholz gerasselt ist. Die F900XR hängt jetzt 3 Meter tiefer rückwärts an ein paar erstaunlich robusten Bäumchen und Sträuchern. Der Fahrer ist wohlauf. Keiner hat so recht einen Plan, also packen Christoph und ich unser geballtes Wissen aus.

Als erstes spendet Christoph einen Zurrgurt, der kommt um die Lenkerklemme und einen Baumstamm am Straßenrand, damit das Motorrad nicht noch 20 Meter tiefer abstürzen kann. Dann lassen wir das Gepäck vom Motorrad holen. Das Motorrad sieht okay aus, alles gerade und dicht. Der Fahrer möchte auch gerne weiterfahren. Jetzt kriegen wir sie da aber zu viert nicht rausgezogen, dafür ist es zu steil. Auch ein Motorrad als Zugmaschine hätte auf diesem Schotterweg nicht die Traktion dafür - und mit etwas Pech hängen danach zwei Motorräder im Hang. Das Motorrad noch tiefer abzulassen und am unteren Ende des Gelände einen Weg suchen scheidet auch aus. Da muss externe Hilfe ran. Da kann man jetzt den ADAC rufen, oder Anwohner fragen. Sie entscheiden sich für letzteres. Da sie zu zweit sind, kann einer hier bleiben, der kriegt Wasser von mir, und der andere besucht die Bauernhöfe auf dem weiteren Weg. Und versucht dabei, möglichst nicht selbst die nächste Böschung runter zu fallen ;) Wir wünschen alles Gute und fahren weiter. Wasser und Ratsche sind geschenkt.

Wir überqueren die Grenze nach Bosnien in der Stadt Novi Grad. Es sind viele Fußgänger unterwegs, daher bewegt sich die Autoschlange sehr langsam. Die Ausreise aus Bosnien gelingt mit einem Kopfnicken und ohne Papiere. Danach dauert es lange. Dem Opa vor mir im Lada aus den 1990ern dauert es zu lange. Er humpelt um sein Auto herum, öffnet den Kofferraum, und holt eine Flasche Bier aus dem Kasten dort. Dann guckt er mich an und macht Handbewegungen "Flaschenöffner?". Ich muss lachen und verneine. Er findet Werkzeug im Kofferraum, öffnet die Flasche, nimmt einen kühlenden Schluck und humpelt wieder zu seinem Fahrersitz. Mit dem Bier in der Hand auf dem Fahrersitz einen Grenzübertritt machen, das muss man sich erst mal trauen. Übrigens: Promillegrenze Bosnien 0,3, Kroatien 0,5.

Meine Einreise gelingt mit etwas PC-Getipper. Ich übersehe fast, dass im zweiten Häuschen auch jemand sitzt und fahre fast vorbei. Alkohol oder Zigaretten? Nein, Danke! Okay! Nachdem das auch geschafft ist, Christoph wird gar nicht erst gefragt, folgt ein Punkt im Norden. Der ist ein Outlier in Kroatien und liegt in der Nähe von ungefähr nichts. Dazu müssen wir von unserer Route 25 km runter, und danach den gleichen Weg wieder zurück. Die ersten 20 km sind Ortsdurchfahrt, wobei wir der Einfachheit halber einem Einheimischen folgen. Der geht auch nicht vom Gas, als ihm die Polizei entgegen kommt. Die Polizei fuhr aber auch keine 50 km/h. Die letzten Kilometer hat die Straße dann Kurven und Wald. Haken dran.

Zurück auf der Route fahren wird in östlicher Richtung die Grenze entlang. 170 km bis zum nächsten Punkt, ohne Mautstrecken - wir wollen nicht auf der Autobahn gegrillt werden. Fahrerisch eher öde. Viele Ortschaften. Ab und zu Blick auf den Grenzfluss oder Brücken.

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Wir suchen ein Cafe oder Restaurant, denn wir brauchen eine Pause, es hat ja schon längst wieder 38°, aber leider werden wir ewig nicht fündig. Anscheinend spielt sich alles in Bosnien ab. Als es endlich klappt gibt es nur Getränke. Aber immerhin kalte Getränke. Auch diese Strecke entlang der Grenze besteht leider zu mehr als 50% aus Ortsdurchfahrten. Immerhin ist wenig Verkehr - in unserer Richtung. Horden von Touristen wollen aus Nordost nach Bosnien rein und bilden dabei kilometerlange Staus. Die stehen da sicher mehrere Stunden. Die Anwohner wundern sich schon.

Später machen wir Pause bei einer Tankstelle. Da gibt's Benzin, Wasser, Eis und Tux. Die restlichen Passknackerpunkte in diesen Landesteil liegen auf einer recht kleinen Kreislinie. Dort liegt auch unser Hotel. Christoph möchte direkt zum Hotel, und früher aussteigen. Ich werfe auch gern mein Gepäck ab. Leider ist um 16:00 noch niemand am Hotel. Also fahren wir eben die restlichen 85 km noch gemeinsam. Auch hier gibt's wieder lange Ortsdurchfahrten, aber die Wege zu den Punkten selbst sind schattig, kurvig und auch ein wenig steil. Es gibt sogar einen Aussichtspunkt!

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Die beiden nordwestlichen Punkte haben wir uns für die morgige Weiterreise aufgehoben. Dann tanken wir noch mal und checken ins Hotel ein. Wir hatten Schwierigkeiten, hier in der Region eine gute Unterkunft zu finden, darum haben wir heute zwar zwei 4-Bett-Zimmer mit Klimaanlage, aber ein Etagenbad. Das Einchecken ist gar nicht so leicht. Es gibt doch nichts schöneres als bei 39° mit Gepäck bepackt riesige Gebäude innen und außen abzuwandern, den richtigen Eingang zu suchen, und dann drinnen vor verschlossenen Türen oder abweisendem Personal zu stehen. Christoph rettet den Tag und findet einen Ansprechpartner, der alles regelt. Dann fährt er mit der Tenere noch zum sicheren Parkplatz auf der Terrasse, wobei er über eine enge Stufe muss. Dabei fällt leider sein noch recht neuer Helm runter, was ein sehr hässliches Geräusch macht, aber seine Laune nicht trübt. Immerhin lassen sich die verschobenen Bodenfließen danach wieder richten. Zum Glück sind außer uns keine anderen Gäste auf der Etage. Also Klimaanlage auf 24 Grad, und schnell unter die Dusche.

Abendessen gibt's in der Innenstadt: Pizza (gut) und Cheeseburger (labberig, mit viel Knoblauch und wenig Cheese). Jemand parkt seine Yamaha R1M mit steckendem Zündschlüssel - dann kann meine Versys auch draußen parken.

415 km heute. 100% Montenegro, 100% Bosnien, 81% Kroatien, 50% Österreich

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Ungarn haben wir gestrichen, das kriege ich dieses Jahr eh nicht mehr fertig, und dann bin ich schon Montag Abend auf dem Festival, so dass ich am Dienstag tatsächlich eine Band sehen kann, die mich interessiert, und die ich noch nie gesehen habe: Nanowar of Steel aus Italien. Aber ich reise vielleicht schon Freitag ab statt Samstag, dann habe ich einen ganzen Fahrtag mehr für meinen Landespreis Österreich, wo ich bei 50% stehe und nicht so recht weiß, wann im Herbst ich damit fertig werden soll. Morgen geht's erst mal nach Zagreb.
So 24.07. Kroatien fast fertig

Heute ist unser letzter gemeinsamer Fahrtag. Frühstück gabs heute aus dem Supermarkt, auf dem Weg zum ersten Passknacker. Als dramatisches Element haben wir heute Wolken am Himmel und ernsthafte Niederschläge im Regenradar. Wir sind aber guter Dinge, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, um trocken zu bleiben. Da es anscheinend erst geregnet hat, wird es heute nicht so heiß wie die letzten Tage. 21 Grad wirken auf uns geradezu herbstlich.

Wir sammeln die beiden übrigen Passknacker in der Region ein: Vrh Papuk und Djedovica. Den Weg zum Vrh Papuk plant mein Navi mit einem gigantischen Umweg, da greife ich ein, ich fahre direkt hin. Und ratet mal, warum das Navi da nicht lang wollte.

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Der Schotter, mein alter Erzfeind, ist auch schon wieder wach. Hier ist er aber sehr gut instandgehalten, so dass ich mich recht wohl fühle. Die Schrauben am Topcaseträger sind nach 8 km trotzdem schon wieder lose. Heute ist mir das aber egal: Jetzt werde ich meine Ziele auch erreichen, wenn das Ding bricht oder abfällt. Nur der Heckrahmen, der sollte halten. Da fällt mir ein, dass der Heckrahmen von dieser Versys ja nicht mehr original ist. Dafür war sie günstig. Naja, betrachten wir es als Belastungstest. Bis hier oben hat's gehalten :)

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Die Südseite ist asphaltiert, und nicht nur irgendwie, sondern mit neuwertigem, dunklen, ebenen und griffigem Asphalt. Es ist Sonntag 9 Uhr früh, die Straßen sind trocken, das Navi zeigt Kurven ohne Ende an und wegen der Wettervorhersage traut sich kein Tourist aus dem Haus. Kennern läuft jetzt das Mund im Wasser zusammen, die rechte Hand beginnt zu zucken und die Füße wandern ein Stück nach hinten ;) In Real fährt es sich ähnlich wie die Kyffhäuser-Problemstrecke, nur mit Top Belag, mit mehr als 36 Kurven, ohne Idioten, mit Wasserfall auf halbem Weg, und das Ganze ist wohlgemerkt eine Zone 30. Humor haben sie ja hier.

Zum zweiten Punkt, dem Djedovica, geht es weit und gerade durchs Tal. Vermutlich hätte man sich irgendwie durchs Gebüsch schlagen können, wahrscheinlich auch ohne Verbotsschild, aber nicht auf meiner Party. Dann wären uns nämlich viele schöne Kurven entgangen :)

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Danach kommt dann wieder eine elend lange Überführungsetappe. Diese ist aber nicht ganz so lange wie gestern - "nur" 140 km. Wir bekommen in einer 1 Minute 7 halbe Regentropfen ab, das war's mit dem Thema für heute. Es geht öfters mal außerorts, und weil es an Ackerland vorbei geht, haben wir kaum totes Getier auf dem Visier. Ironischerweise. Eine Pausengelegenheit für Eis und Cola lässt sich auch finden, denn es ist doch sehr monoton, und ab mittags auch wieder 30 Grad. Ab Duga Rijeka wird's dann landschaftlich interessanter, und es folgen einige Punkte in einer Landschaft, die irgendwo zwischen Mosel und Schwarzwald einzuordnen ist. Durchaus schön hier.

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Der letzte Punkt heute ist der Fernsehturm oberhalb von Zagreb. Hier ist es schon richtig touristisch. Wir sehen auch die ersten anderen Motorräder heute. Sportfahrer montieren ihr Nummernschild hier gern von unten ans Heck. Also parallel zur Sitzbank. Ohne Winkel. Das ist mir sehr sympathisch, so wird das Heck vor Spritzwasser geschützt, und man kann den Hinterreifen leichter auf Beschädigungen kontrollieren.

Nach einem (vertraulichen) Gruppenfoto geht's zur Unterkunft nach Samobor. Das liegt 20 km westlich von Zagreb. Dafür müssen wir also durch Zagreb, bzw. am Rand entlang. Weil heute Sonntagnachmittag ist, gelingt das erstaunlich problemlos - bis eine Bahnunterführung gesperrt ist. Das ergibt auf dem Navi eine erstaunlich lange Umleitung, aber immerhin ist es mautfreie Autobahn, da kann man nicht viel falsch machen.

Wir haben heute eine 100 qm Ferienwohnung mit 3 Schlafzimmern und 6 Betten. Der Ort scheint bei Touristen aus Nah und Fern überraschend beliebt zu sein, so dass wir die Wahl haben zwischen diversen Restaurants und Eisdielen.

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Weil es der letzte gemeinsame Fahrtag war, darf es das feinste Haus am Platz sein, wo wir 2 Gänge tafeln und insgesamt 240 Kuna zahlen, also 32 Euro. Danach noch ein Eis vom -dieler mit der längsten Schlange, und zurück in der Bude gab's vom Vermieter 2 Bier geschenkt. Ein schöner Abschluss! Morgen fahre ich die letzten 5 Passknacker in Kroatien und dann aufs Festival nach Slowenien. Christoph fährt gemütlich Richtung Heimat.

Route wieder 400 km heute, dank Umleitung in Zagreb. 100% Montenegro, 100% Bosnien, 94% Kroatien.

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Mo 25.7. krönender Abschluss

Von diesem Tag habe nur Stichpunkte am Handy gemacht:

Frühstück von Bäcker in der Ferienwohnung
Abschied von Christoph, ein toller Reisebegleiter! Freue mich auf weitere Touren!

Dann die letzten Punkte in Kroatien eingesackt. Natürlich wieder Schotter :( Und wegen Blödheit sogar (legale) Waldwege. Aber es hat alles geklappt, und beim letzten habe ich mich richtig gefreut :)

Dann nach Slowenien... Eigentlich ganz einfach, aber es ist kein "internationaler" Grenzübergang in der Nähe. Metlika, eine Stunde Umweg.

Slowenien war dann wieder schön! Tolle Straßen, wenig Verkehr, kein Stress. Ich habe noch ein paar neue Punkte eingesammelt, die seit meinem Landespreis neu dazu gekommen sind.

In Tolmin suche ich mir ein Restaurant, gegen den Hunger und für weniger Hitze beim Check-in ins Festival. Mein Zelt steht wohl schon, und ich finde es auch nach einer Weile. Die anwesenden Besucher schmoren den ganzen Tag in der Hitze und fallen vor Mitleid fast tot um, als sie mich in langen Klamotten sehen - hihi.

Damit ist es jetzt erst Mal Pause. Freitag reise ich weiter. Dazwischen vielleicht Mal eine kleine Runde zum Abkühlen....
Am Festival lief alles gut, und am Heimweg konnte ich noch am Landespreis Österreich "arbeiten". Danach ging's pannen- und unfallfrei nach Hause. Alles gut gelaufen!

Fazit Kroatien: Das Land ist wegen seiner Küste touristisch relevant, und in diesem Bereich gut besucht und gut entwickelt. Hier gibt's zahlreiche Unterkünfte und Restaurants. Im dünner besiedelten Hinterland dauert die Suche dagegen gern etwas länger. Viele Unterkünfte haben nur eine Ferienwohnung mit nur einem Doppelbett, dazu gibt es dann ein Schlafsofa oder Kinderbett. Im Nordosten, also quasi "hinter" Bosnien-Herzegowina, wird es wieder einfacher.

Kroatien ist in der EU und hat sich die letzten 10 Jahre augenscheinlich gut entwickelt. Es gibt viele sehr gut unterhaltene Straßen, viele Ausländer sind unterwegs und alles funktioniert wie erwartet. Es laufen aber auch ein paar wilde Hunde rum und hier und da liegt Müll. Cafes und Restaurants sind anscheinend nur für Männer gedacht. Es werden viele neue importiere Autos günstiger Marken gefahren, z.B. Renault Clio.

Fazit Bosnien-Herzegowina: Wenn man von Kroatien nach Bosnien-Herzegowina fährt, ist das wie ein Zeitsprung. Hier fehlen gefühlt 20 Jahre, um auf das Niveau von Kroatien zu kommen. Als Nicht-EU-Land ist man hier in einer anderen Welt: Es gibt praktisch keine Marken, die man von daheim kennt. Kein Aldi, Lidl, kein Shell, Esso, Aral, usw. Viele Straßen sind in sehr gutem Zustand, manche aber auch verfallen oder gar gleich Schotterstrecken. Es stehen viele Häuser leer, teilweise schon länger, so dass man viele Ruinen sieht, auch mit Einschusslöchern.

Man sieht weniger westliche Ausländer. Es laufen viele Wildtiere von groß bis klein rum und hier es liegt wirklich überall Müll. Cafes und Restaurants sind ausschließlich für Männergesellschaften gedacht. Es werden viele alte deutsche Autos gefahren, z.B. BMW und VW Golf aus den 1990er und 2000er Jahren.

Der Landesteil Srpska ist dabei noch mal deutlich weniger entwickelt als der Rest des Landes. Das Preisniveau ist etwas niedriger, Unterkünfte sind hier häufiger gewerblich.

Fazit Montenegro: Wenn man von Bosnien-Herzegowina nach Montenegro fährt, ist das wie ein Zeitsprung - aber andersrum, als erwartet, hier ist man zwar auch nicht in der EU, bezahlt aber in Euro und ist praktisch schon auf Niveau von Kroatien entwickelt, bzw. mit Hochdruck auf dem Weg dorthin. Ein Großteil der Straßen ist nagelneu. Man bezahlt mit Euro. Selbst kleine Grenzposten sind modern und überdacht, wo man in Bosnien-Herzegowina noch eine einsame Wellblech-Bude hatte, mit einem alten Eisenrohr als Schranke. Es gibt ausgeprägten Tourismus mit vielen Besuchern aus Ost und West, natürlich besonders an der Küste. Im Hinterland wieder viele vierbeinige Wildtiere, und die Gewerbe erscheinen noch fremder, weil das ganze Land eigentlich kyrillisch schreibt. Dafür dürfen auch Frauen in Cafes und Restaurants gehen, sogar solche mit Kopftuch.

Landschaftlich und zum Motorradfahren ist Montenegro reizvoller als Bosnien-Herzegowina, aber schwer mit Kroatien zu vergleichen - Kroatien hat mehr Küste und Inseln, Montenegro dafür die besseren Straßen im Hinterland.

Fazit Versys: Das Motorrad war brav und hat mich ohne Ausfälle begleitet. Wieder daheim habe ich mir die Verschraubung des Topcase angeschaut, und wenn man die richtigen Distanzhülsen verwendet, dann muss man die Schrauben auch nicht immer wieder festziehen. Ansonsten hat sich ein Blinker minimal gelöst, was leicht zu beheben war. Für ein 14 Jahre altes Motorrad völlig in Ordnung und ich wüsste aus dem Stand auch nicht, was dran ändern müsste, außer widersprüchliches wie "Kardan dran" und "noch leichter".

Fazit Begleitung: Der gute Eindruck von Christoph hat sich 100% bestätigt. Wir können gut zusammen. Ich habe ihm Überholen beigebracht, und er mir Gelassenheit. Gerne wieder, sobald sich die Pläne decken ;)

Fazit Reise: 3 Wochen war vielleicht etwas hektisch für alle Pässe in drei Ländern, Durchreise durch zwei Länder und fast eine Woche auf einem Festival - aber ich habe mich nicht stressen lassen. Im Nachhinein hätte ich vielleicht doch gern Ungarn gemacht, aber irgendwas muss ich ja auch ab 2023 noch bereisen ;)

Danke fürs Mitkommen - Nachahmung wird empfohlen :)