Fr 31.05. Schwarzwald Tour 1 (294 km kurz geplant, aber dann plus Kaiserstuhl)
Freitag und Samstag werde ich meine geplanten Routen alleine fahren. Es ist sonst kein Passknacker-Teilnehmer hier, und von Tempo und Streckenlänge her würde es auch eher nicht so gut passen. Das ist zwar etwas schade, aber man sieht sich ja abends, und vielleicht ergibt sich eine gemeinsame Mittagspause. Die erste Tagestour führt mich quasi durch den südwestlichen Rand des Schwarzwalds.
Zunächst geht es zum Titisee. Heute ist Brückentag, also sind Urlauber, aber auch Werktätige unterwegs. Mangels Autobahnen tummeln sich auch LKW auf den Bundesstraßen, aber freundlicherweise ist fast überall überholen erlaubt und es gibt auch keine ausgedehnten Tempolimits. Das ist echt angenehm und ich mache gut Strecke, bis ich auf die naturgemäß einsameren Strecken zu den Passknacker-Punkten abbiege. Diese hat man so ziemlich für sich alleine. Es geht in die Hügel und Berge hinein, auf Almen, zu Wanderparkplätzen, Aussichtspunkten und hin und wieder mal eine Wasserscheide, die optisch eher unauffällig ist. Insgesamt ist es aber verdammt schön hier, und auch der Fahrspaß kommt nicht zu kurz.
Bei irgendeinem Fotostopp fällt mir aber auf, dass der Hinterreifen vorgestern noch irgendwie anders aussah? Ich verjuble hier offensichtlich ordentlich Reifenprofil. Das ist an sich auch nichts Schlimmes, aber ich habe noch zwei Tage vor mir – also lieber etwas gebremster Schaum. Der CRA3 hat weiterhin unerhörten Grip und nimmt die Straße einfach mit.
Zwischendurch kontrolliere ich, ob ich auch alle Passknacker erwischt habe. Dazu lade ich die Fotos direkt hoch, das geht unterwegs besser als im Hotel-WLAN. Dabei fällt mein Blick auf vier etwas abseits liegende Punkte nordwestlich von Freiburg, den Kaiserstuhl. Den wollte ich eigentlich am Rückweg fahren, aber der ist schon sehr lang. Heute fahre ich ja die kürze der beiden Tagestouren, ich bin topfit und gut drauf, also packe ich die vier Punkte noch in die Route und nehme sie eben jetzt mit. Vom Punkt „Schwärze“ sind es nur etwa 45 km eine Strecke, und es gibt Schnellstraßen! Klingt gut, aaaber die Schnellstraße ist komplett vollgestaut, und in diese Richtung einspurig. Verdammt! Da muss ich arg zaubern und verliere viel Zeit. Immerhin ist die Gegenrichtung frei (und zweispurig). Warm ist es auch – morgen lasse ich das warme Langarm-Shirt daheim. Der Kaiserstuhl ist noch wärmer und offensichtlich eine römisch geprägte Weinregion. Interessant ist die Terrassenbauweise, die ich in Deutschland so noch nicht gesehen habe. Ob’s clever ist, Wein auf Terrassen statt zur Sonne geneigten Hängen anzubauen, lasse ich dabei mal offen.
Wieder im Schwarzwald treffe ich am Punkt „Eckhag“ auf diverse Fahrer in Lederkombis mit Schweizer Nummernschildern an sportlichen Motorrädern mit sportlichen Umbauten.
Kurz vorm Ziel am Schluchsee raste ich bei einem Aldi und versorge mich mit isotonischen Getränken und einem kleinen Snack: Bretzel als Mittagessen. Abends gibt’s ja wieder was Opulentes. Leider gestaltet sich der Heimweg schwer, denn kurz vorm Schluchsee ist irgendwas gesperrt, und die vom Navi berechnet kleine Umfahrung ist ebenfalls gesperrt. Das gibt also eine große Umfahrung und 30 Minuten Aufschlag, aber die Umfahrung ist gar nicht so übel. Ich finde es auf der Karte nicht wieder, aber es ging direkt am See an einem Kraftwerk entlang. Gegen Ende raus wurde die Tour dann doch etwas lang, aber ich bin 18 Uhr wieder am Hotel und kann mich noch duschen vor dem Abendessen.
Nach dem Abendessen gibt es eine Schrauber-Session vor der Garage. Es werden fleißig Ketten gespannt und Reifendrücke eingestellt. Meine Versys stellt den Strom zur Verfügung. Zu meiner milden Überraschung fliegt die Sicherung nicht. Da habe ich mir wohl was beim Verkabeln gedacht. Ich stelle aber fest, dass mir die Verlängerung für 24/27 Schlüssel im Bordwerkzeug fehlt. So kann ich nicht unterwegs Kette nachspannen, was Murks ist. Aber hier wird mir ja geholfen.
Weil mir die Tour so gut gefallen hat gibt es sie auch für euch (aber ohne Abstecher zum Kaiserstuhl): https://kurv.gr/CGiLj
Sa 01.06. Schwarzwald Tour 2 (lang) – 370 km, 32 Passknacker, 9:05 Stunden
Die zweite Tagestour grast das „Innere“ des Schwarzwalds ab und geht auch etwas Richtung Norden, lässt aber noch Platz für meine geplante Abreise morgen.
Die zweite Tagestour ist noch schöner als die erste. Ich sehe heute auch mal Schnee auf den Höhenlagen des Schwarzwaldes.
Am Gisiboden werden gerade die Kühe zur Arbeit gebracht:
In vielen Dörfern scheint die Zeit stehen geblieben. Auch die Schilder stehen schon etwas länger, wie man an der Schriftart sieht.
Diese Kühe sind schon bei der Arbeit.
Es wird wieder warm, ich bin morgens noch mit Fleecepulli gestartet. Im Tankrucksack ist nicht wirklich Platz, und den Fingern ist zu warm. Also improvisiere ich mir eine Hecktasche und packe die Griffschalen dort rein. Hier im Bild, hinten sieht man die Vogesen jenseits des Rheingrabens. So nah und doch so fern…
Schöne Pause an schöner Kehre.
Am südlichen Ende des Schauinsland mache ich das Passknacker-Foto, und drei belgische Sportlerfahrer ignorieren die Motorrad-Sperrung. Okay, die können mit dem Buchstabensalat auf dem Zusatzschild „Sa, So und feiertags“ wohl wenig anfangen – oder es ist ihnen egal. Die zahlreich versammelten Radfahrer und Wanderer nehmen es kommentarlos hin.
Einer der Wirtschaftswege im weiteren Verlauf hat übrigens eine Sperrung für Sonntage und Feiertage, aber heute ist Samstag, und den Passknackerpunkt hätte man wohl auch von der anderen Seite anfahren können. Die Sperrung ist nicht spezifisch auf Motorräder, sondern auf Motorfahrzeuge allgemein. Das kenne ich so auch noch nicht.
Totale knapp vorm Hotel.
Eine Sperrung wirft mich wieder mal aus der Bahn und auf einen weiten Umweg, dabei wäre die ausgeschilderte Umleitung viel kürzer gewesen als das, was mein Navi als Alternative empfohlen hat. Und dabei nimmt mir ein PKW von rechts kommt so rabiat die Vorfahrt, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich fahre ein 180° Links mit Stopp-Schild am Ende und Einmündung bei 90°, und zwar gemächlich. Von rechts kommt ein PKW auf diese Einmündung zugefahren und macht überhaupt keine Anstalten, anzuhalten. Ich steige also komplett in die Bremsen und komme zum Stillstand, als er 30 cm vor mir vorbei links abbiegt – und mich erst dann aus seinem Seitenfenster wahrnimmt. Sowas habe ich so ausgeprägt noch nicht erlebt. Vielleicht war ich durchgehend hinter der A-Säule verdeckt? Immerhin, es war im sichtlich unangenehm. Ich konnte im Stand erst mal versuchen, aus dem 4. Gang wieder runter zu schalten, was nicht so gut klappt, weil der Schalthebel weiterhin nicht wirklich leicht nach unten geht.
Obwohl die Tour eigentlich länger war, bin ich früher am Hotel.
Abends kontrolliere ich meine Kette erneut. Sie liegt oben auf der Schwinge auf, wenn das Motorrad auf dem Seitenständer steht, und zwar auf 50% der Länge. Wow, die ist sowas von fertig, die muss jetzt täglich gespannt werden. Und sie klingt wie eine Straßenbahn auf Kies, wie ich so beim Rangieren ohne Helm, Gehörschutz und Musik feststelle. Also spanne ich nach und verpasse ihr noch eine Ladung auf der Spraydose. Nach dem Abendessen gibt es noch das Gruppenfoto:
Und dann wird der weitere Abend in der Privatkneipe begossen. Der Letzte macht das Licht aus
Weil mir die Tour so gut gefallen hat gibt es sie auch für euch: https://kurv.gr/GtoeI
Freitag und Samstag werde ich meine geplanten Routen alleine fahren. Es ist sonst kein Passknacker-Teilnehmer hier, und von Tempo und Streckenlänge her würde es auch eher nicht so gut passen. Das ist zwar etwas schade, aber man sieht sich ja abends, und vielleicht ergibt sich eine gemeinsame Mittagspause. Die erste Tagestour führt mich quasi durch den südwestlichen Rand des Schwarzwalds.
Zunächst geht es zum Titisee. Heute ist Brückentag, also sind Urlauber, aber auch Werktätige unterwegs. Mangels Autobahnen tummeln sich auch LKW auf den Bundesstraßen, aber freundlicherweise ist fast überall überholen erlaubt und es gibt auch keine ausgedehnten Tempolimits. Das ist echt angenehm und ich mache gut Strecke, bis ich auf die naturgemäß einsameren Strecken zu den Passknacker-Punkten abbiege. Diese hat man so ziemlich für sich alleine. Es geht in die Hügel und Berge hinein, auf Almen, zu Wanderparkplätzen, Aussichtspunkten und hin und wieder mal eine Wasserscheide, die optisch eher unauffällig ist. Insgesamt ist es aber verdammt schön hier, und auch der Fahrspaß kommt nicht zu kurz.
Bei irgendeinem Fotostopp fällt mir aber auf, dass der Hinterreifen vorgestern noch irgendwie anders aussah? Ich verjuble hier offensichtlich ordentlich Reifenprofil. Das ist an sich auch nichts Schlimmes, aber ich habe noch zwei Tage vor mir – also lieber etwas gebremster Schaum. Der CRA3 hat weiterhin unerhörten Grip und nimmt die Straße einfach mit.
Zwischendurch kontrolliere ich, ob ich auch alle Passknacker erwischt habe. Dazu lade ich die Fotos direkt hoch, das geht unterwegs besser als im Hotel-WLAN. Dabei fällt mein Blick auf vier etwas abseits liegende Punkte nordwestlich von Freiburg, den Kaiserstuhl. Den wollte ich eigentlich am Rückweg fahren, aber der ist schon sehr lang. Heute fahre ich ja die kürze der beiden Tagestouren, ich bin topfit und gut drauf, also packe ich die vier Punkte noch in die Route und nehme sie eben jetzt mit. Vom Punkt „Schwärze“ sind es nur etwa 45 km eine Strecke, und es gibt Schnellstraßen! Klingt gut, aaaber die Schnellstraße ist komplett vollgestaut, und in diese Richtung einspurig. Verdammt! Da muss ich arg zaubern und verliere viel Zeit. Immerhin ist die Gegenrichtung frei (und zweispurig). Warm ist es auch – morgen lasse ich das warme Langarm-Shirt daheim. Der Kaiserstuhl ist noch wärmer und offensichtlich eine römisch geprägte Weinregion. Interessant ist die Terrassenbauweise, die ich in Deutschland so noch nicht gesehen habe. Ob’s clever ist, Wein auf Terrassen statt zur Sonne geneigten Hängen anzubauen, lasse ich dabei mal offen.
Wieder im Schwarzwald treffe ich am Punkt „Eckhag“ auf diverse Fahrer in Lederkombis mit Schweizer Nummernschildern an sportlichen Motorrädern mit sportlichen Umbauten.
Kurz vorm Ziel am Schluchsee raste ich bei einem Aldi und versorge mich mit isotonischen Getränken und einem kleinen Snack: Bretzel als Mittagessen. Abends gibt’s ja wieder was Opulentes. Leider gestaltet sich der Heimweg schwer, denn kurz vorm Schluchsee ist irgendwas gesperrt, und die vom Navi berechnet kleine Umfahrung ist ebenfalls gesperrt. Das gibt also eine große Umfahrung und 30 Minuten Aufschlag, aber die Umfahrung ist gar nicht so übel. Ich finde es auf der Karte nicht wieder, aber es ging direkt am See an einem Kraftwerk entlang. Gegen Ende raus wurde die Tour dann doch etwas lang, aber ich bin 18 Uhr wieder am Hotel und kann mich noch duschen vor dem Abendessen.
Nach dem Abendessen gibt es eine Schrauber-Session vor der Garage. Es werden fleißig Ketten gespannt und Reifendrücke eingestellt. Meine Versys stellt den Strom zur Verfügung. Zu meiner milden Überraschung fliegt die Sicherung nicht. Da habe ich mir wohl was beim Verkabeln gedacht. Ich stelle aber fest, dass mir die Verlängerung für 24/27 Schlüssel im Bordwerkzeug fehlt. So kann ich nicht unterwegs Kette nachspannen, was Murks ist. Aber hier wird mir ja geholfen.
Weil mir die Tour so gut gefallen hat gibt es sie auch für euch (aber ohne Abstecher zum Kaiserstuhl): https://kurv.gr/CGiLj
Sa 01.06. Schwarzwald Tour 2 (lang) – 370 km, 32 Passknacker, 9:05 Stunden
Die zweite Tagestour grast das „Innere“ des Schwarzwalds ab und geht auch etwas Richtung Norden, lässt aber noch Platz für meine geplante Abreise morgen.
Die zweite Tagestour ist noch schöner als die erste. Ich sehe heute auch mal Schnee auf den Höhenlagen des Schwarzwaldes.
Am Gisiboden werden gerade die Kühe zur Arbeit gebracht:
In vielen Dörfern scheint die Zeit stehen geblieben. Auch die Schilder stehen schon etwas länger, wie man an der Schriftart sieht.
Diese Kühe sind schon bei der Arbeit.
Es wird wieder warm, ich bin morgens noch mit Fleecepulli gestartet. Im Tankrucksack ist nicht wirklich Platz, und den Fingern ist zu warm. Also improvisiere ich mir eine Hecktasche und packe die Griffschalen dort rein. Hier im Bild, hinten sieht man die Vogesen jenseits des Rheingrabens. So nah und doch so fern…
Schöne Pause an schöner Kehre.
Am südlichen Ende des Schauinsland mache ich das Passknacker-Foto, und drei belgische Sportlerfahrer ignorieren die Motorrad-Sperrung. Okay, die können mit dem Buchstabensalat auf dem Zusatzschild „Sa, So und feiertags“ wohl wenig anfangen – oder es ist ihnen egal. Die zahlreich versammelten Radfahrer und Wanderer nehmen es kommentarlos hin.
Einer der Wirtschaftswege im weiteren Verlauf hat übrigens eine Sperrung für Sonntage und Feiertage, aber heute ist Samstag, und den Passknackerpunkt hätte man wohl auch von der anderen Seite anfahren können. Die Sperrung ist nicht spezifisch auf Motorräder, sondern auf Motorfahrzeuge allgemein. Das kenne ich so auch noch nicht.
Totale knapp vorm Hotel.
Eine Sperrung wirft mich wieder mal aus der Bahn und auf einen weiten Umweg, dabei wäre die ausgeschilderte Umleitung viel kürzer gewesen als das, was mein Navi als Alternative empfohlen hat. Und dabei nimmt mir ein PKW von rechts kommt so rabiat die Vorfahrt, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich fahre ein 180° Links mit Stopp-Schild am Ende und Einmündung bei 90°, und zwar gemächlich. Von rechts kommt ein PKW auf diese Einmündung zugefahren und macht überhaupt keine Anstalten, anzuhalten. Ich steige also komplett in die Bremsen und komme zum Stillstand, als er 30 cm vor mir vorbei links abbiegt – und mich erst dann aus seinem Seitenfenster wahrnimmt. Sowas habe ich so ausgeprägt noch nicht erlebt. Vielleicht war ich durchgehend hinter der A-Säule verdeckt? Immerhin, es war im sichtlich unangenehm. Ich konnte im Stand erst mal versuchen, aus dem 4. Gang wieder runter zu schalten, was nicht so gut klappt, weil der Schalthebel weiterhin nicht wirklich leicht nach unten geht.
Obwohl die Tour eigentlich länger war, bin ich früher am Hotel.
Abends kontrolliere ich meine Kette erneut. Sie liegt oben auf der Schwinge auf, wenn das Motorrad auf dem Seitenständer steht, und zwar auf 50% der Länge. Wow, die ist sowas von fertig, die muss jetzt täglich gespannt werden. Und sie klingt wie eine Straßenbahn auf Kies, wie ich so beim Rangieren ohne Helm, Gehörschutz und Musik feststelle. Also spanne ich nach und verpasse ihr noch eine Ladung auf der Spraydose. Nach dem Abendessen gibt es noch das Gruppenfoto:
Und dann wird der weitere Abend in der Privatkneipe begossen. Der Letzte macht das Licht aus
Weil mir die Tour so gut gefallen hat gibt es sie auch für euch: https://kurv.gr/GtoeI